Über seinen Schulweg musste man damals in der Grundschule ausführliche Berichte schreiben. Lang ist’s her. Inzwischen bin ich selbst Lehrer und in diesem Jahr arbeite ich mal wieder an zwei Schulen. Eine heißt Matilde Serao und ist in Pomigliano d’Arco. die andere ist das Istituto Don Lorenzo Milani in San Giovanni a Teduccio (Neapel). Der östliche Stadtrand von Neapel gehört zu den Problembezirken der Stadt. Eines der hässlichen Armenhäuser der Peripherie Europas. Böse klingende Stadtviertel wie San Giovanni a Teduccio und Barra: Arbeitslosigkeit, Kriminalität, Drogen, viele Jugendliche ohne irgendeine Zukunftsperspektive. Ich benutze regelmäßig die öffentlichen Verkehrsmittel und meine noch einigermaßen gut funktionierenden Beine für den täglichen Schulweg. Von zuhause (na ja) in San Girogio a Cremano bis zum Bahnhof der Stadtbahn sind es zehn Minuten zu Fuß. Nach nur zwei Haltestellen steige ich in Barra aus. Von dort sind es zirka zweieinhalb Kilometer (20-30 Minuten) Fußweg durch abgeranzte Straßen Neapels, die überall wehtun. Mehr als solche Worte beschreiben jedoch Bilder die Realität der süditalienischen Hafenstadt. Mein Videoclip (achteinhalb Minuten!) beginnt beim Ausgangsbahnhof in Barra (das rote Gebäude sofort am Anfang) und endet mit dem gelb-blauen Nebengebäude der Schule im Hintergrund am Ende des Films, wo ich heute um zehn Uhr meine erste Unterrichtsstunde hatte. Die drei (sehr wenig professionellen) Originalclips wurden von mir erheblich gekürzt und dann in einem wmv zusammengefügt. Sonst wäre alles zu lang, zu langweilig und zu groß für den Upload auf den Server geworden.