Auch wenn diese Webseite ursprünglich „Bücherblog“ genannt wurde, weil ich vor fast zwei Jahren dort eigentlich nur meine jeweiligen Lektüren dokumentieren wollte, ist inzwischen der Zeitpunkt gekommen, mein Weblog freier und zwangloser zu gestalten. Also nicht mehr nur Bücher vorzustellen, sondern über alles zu schreiben, was heute Kultur sein kann: Texte, Musik, Filme, Videoclips. Von anderen, aber auch von mir selbst. Keine Grenzen. Solange ich die Zeit dafür finde und mir die Ideen nicht ausgehen.
1973 war für John Lennon eine Krisenzeit. Nach einigen intensiven Jahren der Ehe mit Yoko Ono, die ein endlos scheinendes Feuerwerk von politischen, musikalischen oder sonstigen künstlerischen Gemeinschaftsprojekten zündete, war der erste Enthusiasmus verflogen. Beide Künstler mussten sich neu orientieren. Lennon half zwar noch bei Onos Album Feeling the Space mit, konzentrierte sich aber dann auf sein eigenes Soloprojekt Mind Games, das er im Juli und August 1973 in den Record Plant Studios in New York aufnahm. Nach den Studioarbeiten kam es zur Trennung zwischen Ono und Lennon, der eine Affäre mit seiner Sekretärin hatte, die als Lost Weekend in die Rockgeschichte eingegangen ist.
Die Lieder des Albums spiegeln diese Krise wider. Sie schwanken zwischen Liebesliedern, Schuldbekenntnissen, (an die rebellische Vergangenheit anknüpfenden) politischen Texten und sind zum Teil auch voll mit Lennons üblichem sarkastischen Humor.
„I know (I know)“ ist das vierte Lied der Rückseite (damals gab es noch LPs!). Was John Lennon hier „weiß“ (oder nicht weiß), steht allerdings in den Sternen über New York und wird wohl jeder für sich beantworten müssen. Bäume oder Holz? I know! Oh yeah!
Demo John Lennon I know (I know) aus Mind Games (1973)
The years have passed so quickly
One thing I’ve understood
I am only learning
To tell the trees from woodI know what’s coming down
And I know where it’s coming from …