Michele Rech Zerocalcare

Der Comic-Zeichner Michele Rech, der sich den Künstlernamen zerocalcare gegeben hat, ist seit einem Jahr in Italien sehr bekannt geworden, nachdem die Fernsehsendung Propaganda Live seine Comics-Filme Rebibbia Quarantine einem breiteren Publikum zugänglich gemacht hatte. Zuvor hatte Rech allerdings jahrelang am Hungertuch genagt und seine Comics im Self-Publishing und für den Mailänder Verlag BAO Publishing veröffentlicht.Jetzt hat ihm sogar Netflix die heiligen Pforten geöffnet, wo gerade die sechsteilige Serie Strappando Lungo I Bordi zu sehen ist.

Der zweisprachige Rech (er hat eine französische Mutter) schreibt und zeichnet sogenannte graphic novels, was mir in der seit Jahrzehnten desolaten Wüste der heutigen Literatur eine unglaublich erfrischende und originelle neue Literaturgattung zu werden scheint, die das olle lateinische delectare + prodesse problemlos unter einen Hut bekommt. Selten in ein paar Minuten so viel gelacht und so viel nachgedacht. Man muss allerdings sowohl sehr gut Italienisch und auch den römischen Dialekt als auch die Topographie der Stadt Rom kennen, um die Episoden zu genießen. Obacht: Wer ein Fan der reinen aulischen italienischen Sprache ist, ist im falschen Film. Bei Rech geht’s grob und derb zur Sache.

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