Henning Klüver – Gebrauchsanweisung für Italien

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Ich muss eingestehen, dass ich mich durch Henning Klüvers Buch nur mit einiger Mühe gequält habe. Es liest sich wie ein Porträt Italiens, das, vermute ich mal, ein halbwegs gebildeter Durchschnittsitaliener über sein Land schreiben würde. Massenware und Mainstream also, die in den zehn Kapiteln (plus Einleitung und Schluss) aufgetischt werden. Das reicht von Bozen bis Pantelleria, vom Geographischen zum Historischem, vom Politischen zur Landeskunde, von den verschiedenen Kaffeesorten bis zum Ratschlag, dass man in Neapel besser nicht mit dem eigenen Auto unterwegs ist. Dafür ham sie aber dort ein rühriges Goethe-Institut, eine pfundige Direktorin (die rein zufällig beim gleichen Verlag eine supergute Gebrauchsanweisung zur Amalfi-Küste geschrieben hat) und ach so viele Künstler, Schauspieler, Musiker und matschige Babas. Jetzt wird der Schlaumeier von nebenan natürlich einwenden, dass Klüver sein Buch ja nicht für mich, sondern für ein viel größeres Publikum von Italienfans in Deutschland geschrieben hat, die Italien eben noch nicht so gut kennen und seine Italienrecherchen gerne als Orientierungshilfe annehmen. Ich mag aber trotzdem Bücher lieber, die viel wilder, persönlicher und riskanter geschrieben sind und mir nicht nur das verklickern, was ich eh schon weiß oder was mich nicht interessiert.

Henning Klüver – Gebrauchsanweisung für Italien

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