Philip Roth

Phillip_Roth_-_1973

Philip Roth gehört zu den wichtigsten zeitgenössischen amerikanischen Autoren und wurde zusammen mit Thomas Pynchon, Don de Lillo, Cormac McCarthy und anderen mehr immer wieder auch als aussichtsreicher Kandidat für den Nobelpreis gehandelt. Seine wichtigsten Bücher hat er zu Beginn seiner Karriere geschrieben und stand dabei ganz in der Tradition jüdisch-amerikanischer Literatur (vor allem von seinem Vorbild Saul Bellow). Zwei Charakteristiken scheinen mir immer wieder bei (jüdisch)-amerikanischen Autoren dieser Generation aufzutauchen. Einmal besteht eine enge Verbundenheit mit der akademischen Welt. Viele der Autoren waren Dozenten und Professoren (auch Philip Roth) und ihre Lehrtätigkeit hat unweigerlich auf ihren Schreibstil abgefärbt, der sicherlich gediegen daherkommt und von Belesenheit zeugt, aber irgendwie auch nervt und wie altes Brot und kalter Kaffee schmeckt. Literatur als Schlaftablettenersatz.  So spart man sich den Gang zur Apotheke und greift anstelle dessen bei Insomnie zum guten Buch. Was mich zudem bei Philip Roth (und anderen seiner Generation) stört, ist sein Hang zum freudianischen Gründeln in der Innenwelt und in den Zweierbeziehungen, am auffälligsten natürlich in seinem Bestseller „Portnoy’s Complaint“, in dem er seine jahrelange Analyse und seine Trennung von der ersten Frau dokumentiert. Sind das nicht auch Woody Allens Thematiken in seinen frühen Filmen? Vielleicht offenbaren solche Fragestellungen des Pudels Kern und die menschliche Substanz an und für sich. Ich selbst ziehe trotzdem (oberflächlichere?) Bücher vor, wo mehr Aktion und Politik abgehen (zum Beispiel in den Büchern der zeitgleichen Beat-Generation).


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Philip Roth: Die Tatsachen. Autobiographie eiens Schriftstellers

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